Firmreise

Aller guten Dinge sind drei! Die ersten beiden Anläufe, eine Firmreise nach Schweden zu unternehmen, waren coronabedingt nicht möglich. Kurzerhand musste in den vergangenen Jahren ein Alternativprogramm in der Schweiz auf die Beine gestellt werden. Dieses Jahr sollte es anders werden, auch wenn es eine Zitterpartie bis zum Schluss wurde. Doch genau rechtzeitig ermöglichten die beschlossenen Lockerungen im Umgang mit der Pandemie eine unbeschwerte Reise in den hohen Norden. Guten Mutes und voller Erwartungen brach die Firmgruppe frühmorgens am Fasnachtsdonnerstag Richtung Flughafen Zürich los. Das Abenteuer konnte endlich losgehen.

Auf dem aktuellen Firmweg der Pfarrei Einsiedeln standen im Herbst verschiedene Module zur Auswahl. Damals wurde neben einem abenteuerlustigen Firmweg, welcher in Schweden stattfinden sollte, auch ein sogenannter Standardweg, ein kreativer und ein gemeinschaftsorientierter Firmweg angeboten. Auf dem abenteuerlustigen Firmweg sollte man mehrere Tage gemeinsam unterwegs sein und dabei Erfahrungen reflektieren und sie auf das Leben und den Glauben anwenden. Ziel war es, sich selber, seine Grenzen und Möglichkeiten zu entdecken – im Leben und im Glauben. Pater Aaron’s Ziel war es dies an einem besonderen Ort zu tun. Zusammen mit der Firmbegleiterin Annemarie Holdener wurde ein abwechslungsreiches Programm in Schweden zusammengestellt. Nicht irgendwo in Schweden, sondern mit der Einsiedler Familie Max und Yasmine Hensler, welche vor einigen Jahren ausgewandert ist und dort die Norrsken Lodge führen.

Die zwölf zur Verfügung stehenden Plätze für die Firmreise nach Schweden waren im Herbst innerhalt kürzester Zeit reserviert. Nach Einzelgesprächen mit den interessierten Jugendlichen wurden die begehrten Tickets auf die Jugendlichen verteilt. Da Gemeinschaftselemente und Gruppendynamik bei diesem Modul des Firmweges eine zentrale Rolle spielen, wurde die Gruppengrösse bewusst nicht zu gross gehalten.

Die Reise an den Polarkreis verlief problemlos. Nach einer Zwischenlandung in Stockholm ging es weiter Richtung Polarkreis. Am kleinen Flughafen Lulea wurde die Reisegruppe vom Gastgeber Max Hensler persönlich abgeholt und in einer zweistündigen Busfahrt zu seiner Lodge geführt. Untergebracht war die Einsiedler Reisegruppe in typisch schwedisch, rotbemalten, kleinen gemütlichen Holzhütten.

Max Hensler ist Weltmeister im spontanen Organisieren. Selbst Pater Aaron wusste nicht immer, was auf dem Tagesprogramm stand. Doch Max meinte es gut mit den Einsiedlern. Er stellte ein abwechslungsreiches Programm zusammen, öffnete grosszügig seine Werkstatt, welche rasch von den Jungs in Beschlag genommen wurde und auch die Schlüssel zu seinem Schneefahrzeug steckten zur Freude einiger Jugendlicher. Es wurde eifrig Schneegeräumt, Bäume gefällt, Sagen geschliffen und auch im Küchen- und Hausdienst mitangepackt. Die gute Chemie mit der jungen Chefköchin der Lodge, der Alpthalerin Fabienne Schelbert, sorgte für eine reibungslose und unkomplizierte Zusammenarbeit. Da die Lodge voll ausgebucht war, mussten die Mahlzeiten auf verschiedene Schichten und an unterschiedlichen Orten vorbereitet und serviert werden. Die Firmandinnen und Firmanden packten an und gehörten Ende Woche schon fast zum Hauspersonal…

Neben der Arbeit auf der Lodge und den Ausflügen standen Themenblöcke zur Firmvorbereitung auf dem Programm. Täglich wurden in mehreren Einheiten Glaubens- und Lebensfragen gemeinsam erörtert und oftmals auch noch in Kleingruppen weitergeführt. Einmal war es eine ausgedehntere Schneeschuhtour, bei welcher jede und jeder sich in Stille mit seinen Charismen auseinandersetzte, ein andermal war es eine gemütliche Runde am Lagerfeuer, bei welcher sie die Gruppe mit der Frage nach ihren Firmpaten beschäftigte.

Die Auseinandersetzung mit sich selbst und auch Fragen, die man sich im Alltag vielleicht nicht unbedingt stellt, verlangten von der Firmgruppe auch viel Feingefühlt. Wurden doch sehr persönliche Erfahrungen und Emotionen mit der Gruppe geteilt. Ergänzt wurde dies auch mit der Begegnung von Menschen vor Ort, welche den Jugendlichen ein Fenster in ihre Welt und Tradition öffnete. In seiner Manufaktur erzählte beispielsweise Mikka über sein einfaches Leben als Holzfäller und liess die ganze Gruppe selbst ihren persönlichen Kuksa (Holztasse) herstellen. Auch die Selbstversorger Marie und Jokob auf ihrer Husky Farm überzeugten mit ihrer Lebenshaltung und der Begeisterung für ihre Hunde. Eines der Highlights war für die Gruppe sicher auch die unvergessliche Hundeschlittenfahrt in der herrlich verschneiten See- und Waldlandschaft.

Bereits am ersten Tag durfte die Gruppe bei der Schneeräumung Steuer und Joystick der mächtigen «Regula» bedienen und so erfahren, was Power und Stärke bedeutet. Doch mit etwas Wehmut beobachteten die Jugendlichen stets andere Gäste der Lodge die Schneetöffs besteigen und mit über 100 Stundenkilometer über den gefrorenen Fluss Richtung Insel und Landesinnere sausen. Umso grösser war die Freude und Begeisterung als am vorletzten Tag der Reise Max der Einsiedler Firmgruppe diese Möglichkeit auch bot. Ein unvergessliches Erlebnis!

Max und sein Team haben der Einsiedler Firmgruppe besondere Momente am Polarkreis ermöglicht und Spuren in der Lebensskizze der Jugendlichen ermöglicht. Danke dafür!

Foto: Pater Aaron und Annemarie Holdener mit der Firmgruppe «Abenteuerlustig»

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